Mit der Bürgermeisterwahl wird auch der weitere Kurs in der Stadtentwicklung maßgeblich geprägt. Der Siedlungsdruck in der Rhein-Main-Region ist groß und auch in Kronberg deutlich zu spüren. Ein wichtiger Schritt für mehr Wohnraum wurde von der ehemaligen Koalition aus CDU, SPD und UBG mit der Nutzung der Baufelder am Bahnhof beschlossen. Jedoch wurde er bisher nicht umgesetzt. „Deshalb drängt die Zeit zu handeln: Ich möchte bezahlbaren Wohnraum zeitnah durch eine maßvolle Wohnbebauung am Bahnhof und auf dem SGO Gelände (Altkönigblick) realisieren. Eine einseitige Festlegung auf sozialen Wohnungsbau oder Geschosswohnungsbau lehne ich dabei ab.“, so Bürgermeisterkandidat Andreas Becker zu seinen Leitlinien für Wohnbau.

Bei einer Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten wurde seitens des als unabhängig auftretenden Kandidaten Christoph König der KfB und CDU vorgeworfen, mit Anträgen zum Themengebiet Wohnbau bestehende Kompromisse „aufzudröseln“ und damit die nötige Entwicklung zu verzögern. Darüber zeigt sich die CDU Vorsitzende Felicitas Hüsing verwundert: „Herr König sitzt für die SPD im Stadtparlament. Sein Amt als Fraktionsvorsitzender der SPD lässt er im Wahlkampf ruhen. Herr König weiß deshalb genau, dass CDU und KfB keine gemeinsame Mehrheit im Stadtparlament haben. Entsprechend muss jede Fraktion für ihre Anträge jedes Mal aufs Neue für eine Mehrheit im Stadtparlament werben. Wenn Herr König jetzt sagt, 2 Fraktionen, die keine Mehrheit haben, würden den Prozess verzögern, dann lenkt er vom eigentlichen Problem ab.

„Für eine wirkliche Verzögerung beim dringend benötigten Wohnraum sorgen vielmehr Herr Königs SPD, die FDP, die Grünen und UBG mit der von ihnen beschlossenen Wohnungsbaugesellschaft.“
Becker weiter: „Für eine eigene Gesellschaft seien die vorhandenen Flächen viel zu klein, selbst wenn man die 200 Wohnungen, die die Stadt Kronberg im Bestand hat, dazurechnet. Im Hochtaunuskreis gibt es bereits sehr leistungsfähige Wohnungsbaugesellschaften in Bad Homburg und Oberursel. Diese haben deutlich mehr Wohneinheiten und arbeiten deshalb auch kosteneffizient. „Wenn jede der 13 Kommunen im Kreis ihre eigene städtische Wohnungsbaugesellschaft aufmachen würde, wäre das nach Meinung der CDU absoluter Irrsinn“, betont der CDU-Fraktionsvorsitzende. Andere Kommunen hätten sich aus genau diesem Grund gegen eigene Gesellschaften entschieden. Selbst unser Erster Stadtrat hat sich kritisch gegenüber der zeitlichen Umsetzung des von Herrn König und Frau Fröhlich favorisierten Ansatzes einer stadteigenen Wohnungsgesellschaft geäußert. Viel zielführender und auch deutlich schneller ist die Zusammenarbeit mit den gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften des Kreises. So wird die Oberurseler Wohnungsgenossenschaft (OWG) in der Friedensstraße in Oberhöchstadt 60 bezahlbare Wohnungen bauen, von denen auch 12 sozial gefördert sind und bei denen die Stadt Kronberg das Belegungsrecht habe. „So gelingt eine zeitnahe Realisierung von bezahlbarem Wohnraum“, sagt Andreas Becker.

Neben dem angespannten Wohnungsmarkt suchen auch Kronberger Handwerksbetriebe seit Jahren dringend nach geeigneten Gewerbeflächen, um ihre Unternehmen in Kronberg für die Zukunft zu sichern und weiter zu entwickeln. „Wir als CDU setzen uns für eine Änderung des Flächennutzungsplans ein, um Kronberger Unternehmen, insbesondere den Handwerksbetrieben, die seit langem dringend benötigten Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen“, so CDU-Vorsitzende Felicitas Hüsing. „Dazu sind wir auch im Austausch mit CDU-Vertretern in der Regionalversammlung, bei denen wir für Unterstützung werben“.
Um unter anderem diese beiden Themen – Wohnen und Gewerbe – gesamthaft zu behandeln, wurde seitens der Stadtverwaltung und Mandatsträger vor einigen Jahren ein Stadtentwicklungskonzept erarbeitet, das als Klammer um diese beiden Themen sowie Landschaft, Freizeit und Mobilität dient.
„Ich will den Charakter unserer Stadt und ihre Grünflächen erhalten“, so Becker. “Es ist wichtig in der Stadtentwicklung einen gerechten Interessenausgleich zu erreichen. Dazu möchte ich als Bürgermeister sinnvolle Maßnahmen zur langfristigen Stadtentwicklung mit den Stadtverordneten abstecken, die dann auch konsequent eingehalten und umgesetzt werden.“, so Becker abschließend.

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